Wie wird mein Baum Teil des Urwaldes von morgen?
Ab und an erreicht uns die Frage: Ist mein Baum schon eingepflanzt?
Oft dauert es tatsächlich einige Zeit, bis dein Baum auf einem unserer Grundstücke steht. Das ist bei anderen nicht anders; aber wir machen es mit unserem Baumtracker transparent.
Zunächst einmal: Keine Sorge. Wenn du für einen Baum gespendet haben, ist dein Baum bereits eingepflanzt. Denn wir setzen – anders als andere – ausschließlich Bäume, die bereits drei bis fünf Jahre alt sind. Wir bestellen ihn mit deiner Spende bei einer Forstbaumschule. Eine Bestellung dauert dort aktuell rund vier bis sechs Monate. In dieser Zeit wächst er dort weiter.
Anschließend wird er auf einem unserer Grundstücke eingepflanzt. Das geht allerdings nur zu bestimmten Jahreszeiten. Alles andere macht keinen Sinn, im Sommer beispielsweise würden viele der Setzlinge einfach vertrocknen. Das wollen wir natürlich nicht! Schließlich liegt uns jeder Baum am Herzen. Deshalb warten wir: Unsere Pflanzzeiten liegen im Frühjahr und im Herbst. Wir sind in unserer heutigen schnelllebigen Zeit in vielen Bereichen an mehr Tempo gewöhnt, aber in der Natur gelten andere Gesetze.
Und dann pflanzen wir unsere Bäume ausschließlich auf eigens dafür erworbenen Grundstücken an. Das hat seinen Grund: Wir wollen nicht, dass sie nach einer gewissen Zeit wieder abgeholzt werden. Bei uns sollen Ihre Bäume zu den Urwäldern von morgen heranwachsen: Das ist das Beste für die Natur und das Klima. Deshalb haben wir mit deiner Unterstützung seit Ende 2017 – der Geburtsstunde des Green Forest Funds – auch mehrere Baum- und Bienenschutzgebiete erworben, auf denen nun unberührte Natur entsteht.
Das war eine Menge Arbeit. Die wir gerne machen; es ist ja für einen guten Zweck! Aber prinzipiell ist es in Deutschland so, dass Landwirte beim Grundstückserwerb Vorkaufsrechte haben. Deshalb dauert es in der Regel Monate, bis ein Grundstück verkauft ist: Es muss laut Grundstücksverkehrsgesetz öffentlich ausgeschrieben werden. Und nachdem wir es gekauft haben, brauchen wir noch eine Aufforstungsgenehmigung: Vorher dürfen wir nicht pflanzen.
Dafür brauchen wir eine Mehrheit im Gemeinderat. Dann geht es zum Landwirtschaftsamt, das in Deutschland entscheidet, wann wo Wald neu entsteht. Dieses Amt holt wiederum Genehmigungen von der Naturschutzbehörde, dem Naturschutzbeauftragten und der Forstbehörde ein. Bei unserem Baumschutzgebiet in Binau hat dieser Prozess 1,5 Jahre gedauert. Wir wären nach zwei Monaten so weit gewesen …
Dieser langwierige und arbeitsreiche Prozess – der von uns aus gerne schneller gehen dürfte! – ist auch ein Grund, warum viele Anbieter ihre Bäume einfach in bestehende forstwirtschaftlich genutzte Wälder pflanzen. Das allerdings ist wenig sinnvoll: Es bringt der Natur keinen Nutzen, aber weniger Ärger und Aufwand. Wir aber wollen nachhaltig agieren. Neue Wälder schaffen und Wälder unter Schutz stellen. Deshalb machen wir uns gerne etwas mehr Arbeit und lassen uns etwas mehr Zeit: Für die Urwälder von morgen!